Peru-Reisebericht   Sommer 2003

Cordillera Vilcanota Trekking,
Kultur, Wüste, Eis und Urwald

2. Woche

7. Tag:
1. Aug. 03. Wir fahren in das heilige Urubambatal. Zuerst besichtigen wir Pisac. Vom Ende einer Straße laufen wir hinauf zu dem Sonnenheiligtum. Unten und oben sieht man die Versorgungsstadt mit den terrassierten Feldern. Günter erklärt uns genau ,wie fein und perfekt die Steine behauen wurden, wo Wasserkanäle verliefen. Der Sonnentempel war auf die Apus (heilige Berggötter - Berge, müssen nicht immer vergletschert sein) ausgerichtet.
                               
Andiner Glaube: Über die Milchstraße wird das Wasser aufgesaugt, über den Bergen wird es als Schnee abgelagert. Die Apus (Berggötter) bestimmen wie viel Wasser in das Tal abfließt. Sie bestimmen im Kreislauf, wie die Bewässerung der Felder,  die Ernte ausfällt.

Dreiteilige Welt: oben versinnbildlicht der "Kondor", die jetzige Welt der "Puma", die Unterwelt die "Schlange".
               
Nach der Besichtigung fahren wir auf den Markt von Pisac. 30 Minuten Zeit für schauen und Einkäufe. Weiterfahrt in das hintere Urubambatal nach Olantaytambo, ein befestigter Stützpunkt mit strategischer Bedeutung. Der Wind pfeift, wir müssen alles festhalten. Bromelien und Stilanzien wachsen an den Hängen. Die Anlage beeindruckt mich sehr mit den steilen Terrassen und der Tempelburg mit 6 tonnenschweren glatten Monoliten. Die nähere Geschichte ist im Führer nachzulesen. Zurück nach Pisaqu und wir lassen uns in einem Gartenlokal nieder. Wir aßen Forelle. Zurück nach Cusco und mit dem Bus (nach Kurzaufenthalt im Hotel) nach Cusco. Jeder kann machen, was er will. Ich besuche mit ein paar anderen das Museo de Arte Precolombino. Von allen Epochen ein paar wenige, sehr schöne Stücke. Dann trennten wir uns zum Einkaufen. Später gingen wir alle in ein Lokal, das von einem Deutschen geführt wird. Es gab gefüllte Yuccabällchen, Kürbissuppe, vegetarisches Tomatengemüse mit Ei, Kaffee. Heimfahrt. Seesack packen.

8. Tag: 2. Aug. 03 Abfahrt zum Trekking in einem kleinen Bus. 3 Stunden fahren wir auf den Straßen zuerst in Richtung Urubambatal dann weiter  Richtung Vilcanota. Die Straße endet in eine staubige Schotterpiste. Irgendwo machten wir an einem Fluss halt und picknickten. Aus dem nahen Dorf kamen sehr schnell eine Horde mit Kindern und Hunden, die alles beobachteten. Wir machen in 2 Dörfern halt um Pinkeleimer zu kaufen. Hinter der Ortschaft "Tinqui" an einem Fluss waren schon die Arieros dabei die Zelte aufzustellen. Es klappte nicht so, wie Günter das wollte. - Der Himmel war leicht verhangen. Günter meinte wir sollten einen Spaziergang machen. Wir gingen langsam auf eine Anhöhe auf die Hochebene. Hunde liefen uns zum Teil kläffend entgegen. Wir bahnten uns den Weg durch die Gehöfte. Nieselregen setzt ein. Wir gehen wieder zurück. Unsere Zelte sind aufgebaut. Jeder erhält eine Zeltnummer und wir packen unsere Isomatte, Schlafsack und Gepäck aus. Später gibt es heißes Wasser und im Gemeinschaftszelt sammeln wir uns zu Kaffee und Tee. Draußen ist Sprühregen. Der Fluss rauscht sehr stark. Abends gibt es Suppe und Forelle (trucha) zum essen. Die Pinkeleimer sind für die, die nicht aus dem Zelt wollen, denn in der Nacht wird es empfindlich kalt. Ich bevorzuge lieber das Toilettenzelt oder die Natur.

9. Tag: Sonntag, 3. Aug. 03 Um 6.00 Uhr werden wir mit einer Tasse Tee geweckt. Kurze Zeit später wird eine Schüssel mit heißem Wasser zum Waschen vor das Zelt gestellt. Dieses Morgenritual bleibt während des Trekkings erhalten. Wir ziehen uns an. Schlafsack, Iso-matte und die Tekking-Tasche wird fertig vor das Zelt gestellt. Während wir im Gemeinschaftszelt frühstücken, werden unsere Zelte abgebaut. In der Zwischenzeit ist der Lamatreiber mit 15 wunderschönen Lamas aufgetaucht. Lamas tragen maximal 20 kg Gepäck. Unsere Taschen werden diesen hübschen Tieren mit bunten Wollfäden im Ohr aufgeladen. Sehenswert beim Aufladen. Der Rest vom Lager wird auf Pferde aufgeladen. Günter heuert bewusst die Lamas an, weil dieser Brauch sonst langsam ausstirbt. Pferde können ja viel mehr tragen.  Die Wollfäden im Ohr der Lamas werden bei einem Fruchtbarkeitsritual den Tieren mit einer Nadel durchgestochen. Lamas bedeuten Reichtum und eben Fruchtbarkeit. Auf der Hochebene sieht man manchmal Lamas ohne Ohren. Die wurden ihnen abgetrennt, wenn sie sich dauernd von der Herde entfernten. Dann pfeift ihnen der Wind um die nichtvorhandenen Ohren und sie bleiben im Tal (schockierend - aber nicht schockierender, wenn unseren Rassehunden Schwanz und Ohren auch kupiert werden?!)

Wir laufen um 8 los. Langsam. Durch eine wunderschöne Landschaft laufen wir gemütlich mit Pausen höher. Rechts und links belagern uns Kinder, die uns mit "dulce" anbetteln. Die Kinder sind meistens ungewaschen, fettige Haare. Uns kommen festlich gekleidete Frauen und Männer zu Fuß, auf dem Pferd entgegen. Sie gehen zum Markt und Kirche. Wir schauen in ein Live-Radio, "radio alegre" rein. Ein dunkles Haus. Der Mann sitzt vor einer ca. 2 qm² großen Ecke. Kassetten stapeln sich. Er spricht ins Mikrofon, während die typische peruanische Musik läuft.

               
Wir haben die Dörfer hinter uns und wir laufen direkt auf die Berge zu, rechts sehen wir zum Teil den Azaungate, um den wir ein Stück herumlaufen. Wir kommen zu Mittag bei den heißen Quellen von Pacchanta an auf 4300m. Hinter einem Haus ziehe ich und ein paar andere mutige den Badeanzug an und wir schwimmen in dem heißen Quellwasser (aqua caliente). Ein Genuss. Wer kann schon sagen, dass er auf 4300 m in hießen Quellen geschwommen ist, mit einem unvergesslichen Blick auf eine Bergwelt mit 5 und 6000er?? Jetzt gibt es zur Stärkung Suppe und Andenburger (Fladenbrot, Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Käse). Wir laufen nochmals ca. 4 Stunden. In der Zwischenzeit hatten uns schon längst die Pferde und die Lamas überholt. 2 Arieros hatten unser Mittagessen vorbereitet und zogen dann auch an uns vorbei. Unterwegs trafen wir ein paar wenige Einheimische. Sauber und stolz auch die Kinder. Endlich erreichen wir den Zeltplatz. Unser Zelt steht am Rande der Laguna Camerachoca auf 4600m. Es wird schnell kalt. Aus den Nachbargehöften sind ein paar Frauen mit kleinen Kindern da. Sie sitzen still abwartend und breiten ihre Webwaren aus. Die Kinder erhalten von Günter Schulmaterial, von uns in feinen Dosen ebenfalls Stifte. Das war auch bei den heißen Quellen und auf dem zukünftigen Weg durch die Vilcanota so. Immer einer von uns kauft etwas, bzw. gibt was von seinen Mitbringseln ab. - Abends gibt es Gemüsesuppe, Nudeln mit Hähnchengeschnetzeltem und Crepes. Der Küchenchef mit seinen 2 Gehilfen kochen super. Wir Gäste erhalten natürlich zuerst das Essen, dann isst die Mannschaft. Als Bettflasche wird die Sigg-Flasche mit heißem Wasser gefüllt. Tee erhalten wir auch noch. Der Schlafsack wird bald besucht, wir sind alle sehr müde. Ich schlafe gut.
                                               

10. Tag: Montag, den 4. Aug. 03. Morgentliche Prozedur wie gehabt. Leider ist es bewölkt und es gibt keinen Sonnenaufgang über dem See zu fotografieren. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen, Brötchen mit Marmelade. Abfüllen des Tees. Abmarsch 8.00 Uhr. Wir steigen ca. 150 m hoch, bis wir den Saumpfad erreichen. Jetzt ist es teils bewölkt oder sonnig. Unser Geh- und Atemrhythmus ist ganz gut. Nach 1 h Trinkpause. Die Eisrießen sind ganz nahe. In 5000 m blühen noch ganz kleine gelbe Blumen in Kissenform. Die Passhöhe erreichen wir bei 5050 m. Hier fängt es wie auf Kommando an zu graupeln. Wir mummeln uns ein, der Wind pfeift. Trinken und es geht weiter. Von weitem sehen wir das Küchenzelt aufgebaut schon wieder etwas tiefer. Eine Überraschung - im Zelt ist es warm, weil gekocht wurde. Ein paar Stühle sind da, der Rest von uns lagert auf dem Boden. Einem Teilnehmer geht es gar nicht gut. Er ist die Strecke auf 1 Pferd geritten. Es gibt eine tolle Gemüsesuppe und die Andenburger. Wir können 1/2 Stunde ruhen oder schlafen. Um 14.00 Uhr geht es weiter über Gletschermoränen auf eine Hochebene. Es graupelt immer noch. Rita und Ingolf wechseln mit dem Reiten ab. Beiden geht es nicht gut. Endlich sehen wir in weiter Ferne in einem Hochtal unsere blauen Zelte, Schlafhöhe 4800 m! Jetzt schneit es! Heute sind wir schon um 15.30 Uhr am Lagerplatz. Auspacken. Tee trinken. - Die Sonne scheint wieder. Heute gibt es gerösteten Mais als Snack. Abends: Spinatcremsuppe, Nudeln mit Stroganof und und Pfirsich in Gelee. Alles mundet köstlich, nach dem Bergsteigen. Keiner von uns ist mäkelig! Es ist noch nicht ganz klar, ob wir morgen den Gipfel besteigen können, kommt auf das Wetter darauf an. Abends ist aber ganz klarer Himmel, wir sehen das Kreuz des Südens. 3 Teilnehmer von uns wollen/können nicht mit. - Unsere Sigg-Flaschen werden gefüllt. Ich richte alle meine Sachen für den frühen Start . Mir geht es sehr gut. Bett.

                               

11. Tag: Dienstag, den 5 Aug. 03. 4.00 Uhr wecken. Nachts hatte ich gefroren. Der Schlafsack ist doch nicht mehr so gut - zu alt. Morgentee, einpacken, Frühstück: Haferschleim. Um 5.30 Uhr geht es los. Das Wetter ist ok. Keine Wolke am Himmel. - Wir gehen langsam die Moräne hoch noch mit der Stirnlampe. Bald können wir sie ausmachen. Ein Hochtal öffnet sich mit einem Hochmoor, alles noch gefroren. Wir sehen Vicunas. Irgendwann eine Pause. Dann steigen wir ein Schuttkar hoch und wir erreichen den Südostgrat des Campa Uno, laut GPS-Messung 5600 m hoch. Da es gestern geschneit hat, liegt überall etwas Schnee. Schwierigkeit I - II. Eine Stelle wird mit Seil gesichert. Wir haben ein paar Leute dabei, die noch nie höher als 3000 m waren und auch nicht klettern. Ist aber alles kein Problem. Unangenehm ist aber der Wind. Wir alle atmen schwer, die dünne Luft macht sich schon bemerkbar. Weiter oben müssen wir ein Stück durch Büßerschnee. Um ein paar Schneewände herum und wir stehen nach 5 h auf dem Gipfel, 5495m. Der Campa Uno oder auch Nevado Huayruro oder Huayruro Punca. Wir haben ihn geschafft! - Heute geht es nicht höher. Es ist ein unglaublich phantastischer Rundblick. Der Azaungate über 6000m ist nur noch höher. Wir sehen andere Berge schneebedeckt.

                                               
Auf der anderen Seite sehen wir bis zu dem Inlandeis Qelcaya (60 km²), davor der bekannte Sibinacocha See.  Der Wind hörte sogar auf. Ein Treiber oder Küchenjunge (?) ist mit gegangen, für den Notfall, wenn jemand vorher aufgeben hätte wollen. Uns ging es allen soweit gut und er ging in den "Sandalen" mit auf den Gipfel. Er freute sich unbändig. Wir lobten ihn und er bekam von uns allen Müsliriegel und er ist auch auf dem Gipfelphoto drauf. Unser Glücksbringer der " Ekeko" ließen wir auf dem Gipfel eine Zigarette rauchen. Gerd hatte einen Flachmann mit und wir erhielten alle einen Schluck.  - Irgendwann muss man wieder runter. Zuerst ist der Weg gleich, dann steigen wir auf einem großem Schotterkar bis auf 5130 m wieder ab. Das war nicht gerade angenehm, aber jeder bekam seine eigene Technik heraus. Es geht alles. - Welch eine Überraschung. 2 Küchenboys servieren uns auf dieser Höhe unser Mittagessen: Spargelcremsuppe und Andenburger - das kann fast nur der Summit-Club! - Danach ging es quer über das Hochmoor, das jetzt aber aufgetaut war. Wir mussten uns den Weg suchen, ohne nasse Füße zu bekommen. Endlos liefen wir entlang den Tälern auf einer Anhöhe, später im Tal, wenige Gehöfte weit verstreut. Endlich um 17.00 Uhr waren wir im Lager auf 4.400 m. 11 h; reine Gehzeit. Wieder gleiches Prozedere, Zelt, Auspacken, Waschen. Später gab es für uns Gemüsesuppe, Spagetti/Tomatensoße und Pudding. Bett!!; Ich bin glücklich, dass ich/wir den Gipfel erreicht haben, dass meine Kondition gestimmt hat, ohne mich quälen zu müssen.
                                               

12. Tag: Mittwoch, den 6. Aug. 03. Hatte wieder in meinem Schlafsack gefroren. Wir frühstückten im Gemeinschaftszelt. Als die Sonne heraus kam, wurde uns kurzerhand das Zelt über dem Kopf weggetragen und wir saßen im Freien.  Bestaunt wurden wir von Frauen und Kindern der umliegenden Gehöfte (das spricht sich abends durch die Ankunft der Lama- und Pferdetreiber herum. Die Hunde wittern uns.) Um 8.00 Uhr wieder Aufbruch. Wir folgen dem Fluss, der sich mäanderförmig durch das Hochtal schlängelt. Günter hat vor Jahren ein Schulprojekt hier in der Vilcanota gegründet.  In dieser Gegend sind alle Dörfer 3 bis 4 Tagesmärsche von der Straße entfernt. In 2 Dörfern gibt es Schulen. Durch Geld sammeln von Kunden konnte er die beiden Schulen mit Lehrmaterial unterstützen.

                               
Das läuft so: 1-2 Trekkingtouren im Sommer finden statt. Er schreibt sich den Schulbedarf auf und kauft entsprechend dem vorhandenen Geld Schulmaterial ein. Bei der nächsten Tour bringt er die Sachen mit. Die Hefte, Stifte usw. werden gezählt und der Lehrer quittiert mit Unterschrift. Junglehrer werden nach ihrer Ausbildung für 5 - 10 Jahre in die entlegenen Gebiete verpflichtet. Es ist ein hartes Los. -  Also in Chillca war die erste Übergabe der Schulmaterialien. Wir konnten in die 2 Klassenzimmer schauen. Alle Kinder sammelten sich dann vor dem Gebäude und sahen zu, wie die Schulmaterialien auf einem Tisch gelegt wurden. Sie sangen ein Lied. Barfuss, zum Teil dreckig, aber auch sauber schauten sie uns mit ihren grossen braunen Augen an. In welche Zukunft wachsen Sie hinein? Die Bevölkerung in Peru ist sehr jung. Wenn ich es richtig behalten habe, sind 50 % der Peruaner unter 20 Jahre! Welche Perspektiven haben sie? Mit Bildung eher mehr. Doch das heisst auch , dass die Jungen aus dem Kulturland in die Städte ziehen werden, um Arbeit zu finden. Bleiben dann noch genug die hochgelegenen Äcker zu bestellen, die bis 4.500 m hoch reichen? Diese Äcker, die bis zu 7-8 Jahre brach liegen müssen, um eine neue Ernte zu erzielen? Auch die Preise der Wolle sind im Keller. Das sind trotzdem nicht so gute Aussichten. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt??

Mir ging es heute nicht so gut. Ich muss mich während des Aufstieges im Wind erkältet haben. Halsweh, die Atmung geht schwer. Mir fällt das gehen auch schwer. Endlich kommen wir zum Lagerplatz des Mittagessens. Wir können etwas ausspannen. Die Landschaft veränderte sich dann langsam. An einem Fluss machten ein paar ein Fußbad. Langsam zog er Weg durch eine Schlucht in die Höhe - ewig - immer wieder eine neue Kehre. Oben sammelten wir uns. Der Blick reichte zurück in den Canyon mit dem tief eingebetteten Fluss. Jetzt ging es nur noch bergab!! In dem Dorf  Quellca Japura auf 4050 m war heute unser Zeltplatz auf dem Dorfplatz. Auch hier wurde für die Schule Material übergeben. Einige unserer Männer spielten dann mit den Jungs Fußball. Mir ging es nicht so gut und ich machte erst mal Pause. - Heute Abend soll ein Abschiedsfest stattfinden. Gestern wurden 2 Schafe gekauft, zerteilt und eingelegt. Kurze Zeit später wurde ein Feuer auf dem Feld gemacht und große Steine aufgeschichtet. Als die Steine glühend heiß waren, stützte man den Steinhaufen ein. Unten kamen dann sauber gewaschene Kartoffeln rein, Steine, Fleisch, Stein . Dann wurde Stroh und Gras darüber gedeckt und mit Planen zugedeckt (früher Tierhäute). Nach 1 Stunde, es war schon dunkel, wurde mit Taschenlampen der Ofen wieder entkleidet, die Steine weg geschoben und das Fleisch und die Kartoffeln geborgen. Es gab Bier, die Kartoffeln schmeckten köstlich mit Butter und Salz. Das Fleisch schmeckte hervorragend. Jetzt kam die Überraschung. Die Tische wurden hinausgetragen und nur die Stühle blieben, weitere wurden herein gebracht. Die ganze Mannschaft der Arieros und Küchenleute kam herein, zudem ein paar Musiker aus dem Dorf. Alle erhielten Bier. Eine Frau sang mit ganz hohen Tönen Lieder, es klang fast japanisch (Quietsch -ähnlich), zur Gitarre (hat aber mehr Saiten). Die Männer holten uns zum Tanzen, es war recht lustig und auch sehr seltsam. Günter legte wert darauf, das wir uns gemeinsam durch dieses Fest bei unseren Leuten bedankten. Er setzt sich sehr für die einheimische Bevölkerung ein. Heute sehr viel später ziehen wir uns mit unseren "Bettflaschen" zurück.

13. Tag. Donnerstag, den 7. Aug. 03. Letzter Trekking-Tag. Sobald wir fertig sind geht es los. Es ist gemischtes Wetter. Nach 2 Stunden beginnt es heftig zu regnen. Wir haben ja alles dabei. Kein Problem. Es kommen mehr Felder und Ortschaften. Günter zieht an uns vorbei und geht dem Bus entgegen und um mit den Pferdetreibern abzurechnen. Nach weiteren 1 1/2 Stunden sehe ich den Bus kommen, es regnete in der Zwischenzeit wieder. Wir wurden eingesammelt und fuhren zum Platz, wo die Pferdetreiber waren. Hier gab es ein Picknick, zwar etwas nass und ungemütlich. Am Abend zuvor hatten wir Günter alle Klamotten und Sachen gegeben, die wir nicht mehr mitnehmen wollten. Ich hatte meine Trekking-Hose und mehrere Klamotten abgegeben. Jetzt machte Günter soviel Haufen wie Pferdetreiber. Je nach Rang wurden die kleinen Berge verschenkt! Die Leute erhielten ihren Lohn und Trinkgeld. (Meine Bergstiefel brauchte ich noch, aber zum Schluss der Reise gab ich die auch ab. ) Dann fuhr unser Bus ab, wir winkten unseren Arieros zu, die noch am gleichen Tag sich auf den Weg in ihr Dorf machten. Es waren ausgesprochen nette Menschen. Was die wohl über uns denken! Wir fahren zurück nach Cusco, es regnet leicht weiter. Das Wetter hat bis auf den heutigen Tag gepasst. Wir sind froh, dass alles so gut verlief. Die Trekking-Tour mit der Besteigung des Campa Uno war für uns alle der Höhepunkt!
Im Hotel duschen, umpacken, weil wir 1 Nacht in Aqua cliente unterhalb von Macchu Picchu verbringen werden. Um 17.00 Uhr fuhren wir nach Cusco. Im Internet-Cafe gab ich 3 E-Mails auf. In Deutschland ist es bis 35° C warm. Wir frieren hier. Es regnet wieder. Anschließend treffen wir uns im Restaurant. Suppe, Alpaka-Braten, Kuchen. Später geht es mit dem Taxi ins Hotel. Im Bett ist es warm und wir frieren nicht!


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