Madeira und Porto Santo vom 02.10. – 16.10.2022 – World Insight Reise                 Home

So.: 02.10.2022 Anreise Flug über Frankfurt – Lissabon – Funchal. Eduardo unser Guide und Daniel unser Fahrer erwarteten uns am Ausgang. Wir sind 12 Gäste, 3 haben den Flieger verpasst und kommen heute Nacht an. Unser Bus bringt uns in die Hotelzone. Wir erhalten gleich den ersten Eindruck der steilen Straßen. Nach dem „check in“ und kurzer Pause, treffen wir uns mit Th. und gehen zum Essen. Gleich wird der berühmte Degenfisch mit Banane und Maracuja und Gemüse probiert. Schmeckt sehr lecker.

Mo.: 03.10. Nach dem Frühstück treffen wir Eduardo. Wir fahren in ca. 10 Minuten in die Innenstadt von Funchal. Wir besichtigen die Markthalle mit Fischmarkt. Klein aber fein. Blumen, Kräuter, Obst, Gemüse, Souvenirs. Ein besonderes Geschenk ist der Fruchtstand des Philodendron, der bei unseren Eltern in der Stube stand. Dieser kommt in unseren Breiten nie zum Blühen. Hier schon, und wird hier als „Ananas-Banane“ sehr teuer verkauft. Von oben reift der Fruchtstand jeden Tag so ca. 2 cm. Man pult das Grüne ab, und darunter kommt das Fruchtfleisch hervor, das dann wie Ananas-Banane schmeckt. – In der angrenzenden Fischhalle ist der Degenfisch zu sehen. Ein Tiefseefisch, der nur hier in 1000m Tiefe mit Angeln gefischt wird. Deshalb eine Delikatesse. – Durch die Altstadt Gassen mit der berühmten Straße der angemalten Türen, arbeiten wir uns zur Seilbahn vor. Die Seilbahn trägt uns zum Hausberg und Bergdorf Monte hoch. Bei der Fahrt nach oben haben wir einen tollen Blick auf Funchal und die bergige Umgebung, den Hafen mit den Kreuzfahrschiffen. Wir sehen zu, wie die Männer mit den Korbschlitten die Touristen nach unten befördern. (2,5 h anstellen!!). Wir besuchen die Wallfahrtskirche der Schutzheiligen von Madeira „Nossa Senhora do Monte“.
- Wir fahren zum Botanischen Garten. Auf eigene Faust schauen wir uns den sehr schönen Garten mit ca. 2000 exotischen Pflanzen an. Auf einer Mauer füttern wir die Madeira Eidechsen. – Wir werden wieder abgeholt und zum Ausgangspunktgebracht. Wir machen eine kleine Promenaden Wanderung entlang der Küste zum kleinen Ort Lobos. Hier empfiehlt uns Eduardo den Poncha (gesprochen Ponscha) zu probieren. Zuckerrohrschnaps, brauner Zucker oder Honig mit Zitronensaft oder anderen Säften (Maracuja – sehr gut). Das wird natürlich gemacht. Ist sehr süffig und macht süchtig!! Rückfahrt zum Hotel. Abends fahren verschiedene Gruppen mit dem Sammeltaxi nach Funchal in die Altstadt, um dort, wo die bemalten Türen sind, essen zu gehen. Avocado Salat, Napfschnecken mit Knoblauchbutter, gemischter Fischteller, gegrillter Oktopus mit Gemüse. Alles hat sehr gut geschmeckt. Punkt 22.00 Uhr fingen die Kellner abzuräumen. Sie müssen schließen. Rückfahrt Sammeltaxi. Guter Auftakt!

Di.: 04.10. Wir werden zu einer Orchideen-Farm gefahren. Letztes Stück laufen wir ganz steil zu der Anlage mit morbidem Scharm. Der Inhaber erzählt uns, wie Orchideen gezüchtet und vermehrt werden. Erklärt uns die komplizierte Art der Bestäubung durch Kolibris und Fledermäuse. Er besitzt eine ganz seltene Orchidee die „Jade-Wein-Orchidee“. In der Anlage werden auch Strelitzien angebaut (Name kommt von – von Strelitz – Englisch-Deutsch-Portugiesisches Erbe). – Anschließend fahren wir wieder in die Innenstadt. Wir besichtigen: die älteste Honigkuchen-Manufaktur bzw. den Laden, das Rathaus, machen eine Verkostung des Madeira-Weins (halbtrocken – süßer Wein). Die Herstellung erkläre ich jetzt nicht, sondern kann im Internet - https://de.wikipedia.org/wiki/Madeira_(Wein) nachgelesen werden.
Wir setzen uns in den Bus und werden über das Nonnental in unendlichen Serpentinen zu dem Bergdorf Curral das Freras (633m) gefahren. Hier werden Esskastanien angebaut und es gibt natürlich auch davon Kuchen, Nachtisch usw. Essen –, und Trinkpause. Mein Flan war aus Kastanienmehl gebacken, auch gut. – Bergab wieder in Serpentinen bis zum Aussichtspunkt „Cabo Girao“, eine 580 m hohe Klippe. Am Aussichtspunkt ist ein Glasboden (cat walk), auf dem man laufen kann (oder auch nicht). – Wir fahren zu unseren heutigen Übernachtung, das Socalco Hotel, ökologisch geführt, mitten im Weinberg. Verschiedene Häuser, über Steintreppen und Terrassen erreichbar, dazwischen Weinberge. Zwischen dem Wein wird Gemüse angebaut. Es gibt verwunschene Ecken und kleine Liegewiesen. Ein kleiner Teich mit zwei Gelbwangen- Schildkröten. Zauberhaft. Wir sind in einem Häuschen auf 2 Ebenen einquartiert. Super schön. Unsere Terrasse blickt in den Weinberg und zum Meer. - Abends erwartet uns eine schöne Tafel. Es gibt selbstgebackenes Brot mit Rosmarinöl + Butter, eine Rote-Beete-Suppe, Lamm rosa gebraten, Kartoffel-Püree. Dazu gibt es Gemüse, Karotten und Pimpinelle (schmeckt fad). Nachtisch: ein göttlicher Brownie und eine Kugel Pistazien-Eis. Dazu ein Glas Rotwein, Kaffee, Wasser. Dazu nette Gespräche, Lachen – was will man mehr??

Mi.: 05.10. Heute ist Tag der Republik. Nach einem sehr guten Frühstück fahren wir zum Ausgangspunkt Prazeres, von der unsere erste Lavada Wasserkanal Wanderung “Caminho Lombo do Coelho de Ca´“ geht. Die künstlichen Bewässerungswege erstrecken sich über die ganze Insel. Lehmiger, teils schattiger Weg, rechts und links blühen normalerweise die Akapanthus ( Schmucklinien ) und Hortensien. Jetzt im Oktober blühen diese schönen Blumen nur noch einzeln, aber die trockenen Blüten sehen auch schön aus. Was jetzt aber phantastisch blüht sind die rosa Amaryllis Bella Donna Sterne. Eukalyptus Bäume, Kiefern und Gebüsch bilden undurchsichtigen Wald. Wir überqueren immer wieder Straßen und kommen durch Dörfer. Nach der Hälfte des Weges, machen wir Pause in einem Dorf. Der Dorfladen ist nur noch sporadisch von der alten Betreiberin auf. Als sie uns hört, schließt sie auf. Wir erhalten einen wunderbaren Kaffee. Nach rund drei Stunden endet die Wanderung an einem Kaffee. Hier pausieren wir und werden dann von Daniele abgeholt. Danach fuhren wir zum 1. Ort am Meer, Jardin da Mar – steile Serpentinen führen abwärts.
Bevor die Straßen gebaut wurden, musste alles auf den Schultern abwärts über sehr steile Treppenwege gebracht werden. Mensch und Material fuhren dann mit dem Boot nach Funchal und evtl. weiter. Ein sehr hartes, entbehrungsreiches Leben. 1,5 Mio. Madeirenser sind mit der Zeit ausgewandert. Zurück, bauten sie ihre Häuser aus oder neu. – Hier laufen wir an der Promenade entlang. Im 2. Dorf „Paul do Mar“ spazieren wir durch das Dorf. Eduardo erklärt uns, wie die Bananen wachsen. Nämlich zuerst nach der Blüte gerade nach unten, dann richten sie sich nach der Sonne aus und krümmen sich!! Es wachsen aber auch Mango und andere exotische Früchte an der Südküste. Wir fahren wieder aufwärts und schauen an einem schönen Aussichtspunkt auf die Dörfer am Meer. Abends gibt es wieder ein sehr gutes Essen, alle Zutaten selbst hergestellt, angebaut und mit viel Liebe zubereitet: Brot, Kugel mit durchgedrehtem Fisch, paniert, frittiert auf Rauke und Salat; Risotto mit Fisch und Garnelen oder Entenkeule mit Kartoffeln; Gemüse – Zucchini und Pimpinelle; Apfel-Crumble. Super.

Do.: 06.10. Früh aufstehen. Wir haben ein Lunch-Paket. Wir verlassen das schöne Hotel und nachdem die Koffer verstaut sind, laufen wir abwärts zu unserem Bus, der uns zum Hafen zur Fähre bringt. Unsere Koffer werden auf einen Rollwagen geladen, wir gehen an Board. Unser Ziel ist heute Porto Santo, die Nebeninsel 50 km nordöstlich von Madeira mit großem Sandstrand. Nach einer kurzweiligen Überfahrt auf dem 2. Deck landen wir an am Hafen. Ausstieg, Koffer holen, ein großer Bus wartet auf uns und fährt uns zu unserem Hotel.
Wir sind wieder in dem Hotel Villa Baleira (Hotel-Kette, wie in der 1. Unterkunft in Funchal) untergebracht, das direkt an den Strand gebaut ist (ehemalige Thalasso-Klinik). Es ist windig, und feiner Sahara-Staub in der Luft, es ist aber warm. Das Meer lockt und ich gehe zwei Mal ins Wasser. Sehr schöner Blick in alle Richtungen und feiner Sandstrand. Am Hotel ist aber noch ein Pool, die Liegen mit Schirm sind gut für ein Schläfchen. Ein Mitreisender ist Corona positiv getestet. Er und seine Frau bleiben im Zimmer. Sondern sich ab. – Abends fährt eine Gruppe, wir auch, mit dem Bus in die Innenstadt. Nach einer Suche finden wir in der ehemaligen Markthalle ein gutes Lokal. Jeder bestellt nach Belieben. Bei mir gab es natürlich gebratenen Fisch, Uli aß den berühmten Spieß. Ich probiere „Nikita“. Den gibt es mit und ohne Alkohol. Dann probiere ich noch ein Gläschen Madeira Wein. – Mit dem Taxi fahren wir zu fünft (10 €) zurück.

Fr.: 07.10. Nach dem Frühstück (Buffet) werden wir zu einer dreistündigen Inselrundfahrt abgeholt. Eine Schweizerin, die seit 30 Jahren hier lebt, erzählt uns von der Insel. Die Insel war bis vor 125 Jahren grün, aber nie bewaldet. Durch den schon damals einsetzenden Klimawandel, veränderte sich das Klima und Linsen, Bohnen und anderes Gemüse konnte nicht mehr in großem Stil angebaut werden. Im Norden wurden Rinder gehalten, die dann nach Funchal geliefert wurden. Es regnete nicht mehr ausreichend, das Land dörrte aus. - Heute wird Wein und Gemüse in kleinen Erdmulden, geschützt durch kleine Mauern (Wind), angebaut. Weite Teile sind dürr. Nur durch Wasser der Entsalzungsanlagen grünt es. Auch Trinkwasser wird so hergestellt. Wir halten an verschiedenen Aussichtspunkten. Auch eine Oase wird besichtigt. Ein Mann pflanzte zuerst einige Bäume an, dann immer mehr, es entwickelte sich ein besonderes Mikroklima. Jetzt ist es ein großer exotischer Garten mit Tieren. - In dem Ort Porto Santo schauen wir uns auch um, die schönen „Händler-Häuser“ sind heute alle in kommunalem Besitz. Insgesamt gibt es 3 große und 6 kleinere Hotel-Anlagen. Die anderen Häuser sind fast nur „Ferien-Häuser“, die nur im Sommer von Familien (Lissabon) bewohnt werden. Ein bekannter Golfspieler der Insel baute eine Kläranlage und baute daneben einen großen Golfplatz. Mit dem Wasser der Anlage wird der Platz gewässert. Dadurch kommen viele Golfspieler von September bis Mai nach Porto Santo. Eine win-win Situation. Die Leute in den großen Hotels haben im Winter auch Arbeit. –
Die Insel selber wurde durch den Ausbruch eines Vulkans am Meeresgrund über einem Korallenriff hochgehoben. Dadurch wurde dieses Riff zerstört. Durch Erosion Millionen von Jahren bildete sich dieser lange Sandstrand aus den zermahlenen Korallen. Er enthält viel Calcit und ist dadurch sehr heilsam (Thalasso-Kuren). Fossile Schnecken und Korallen findet man am Strand. – Mittags – es ist wolkig – laufen wir barfuß entlang des Strandes bis zum Ende. Dort geht Uli zum Schwimmen. Zurück laufen wir über die Dünen. Dort finden wir dann die fossilen Schnecken und Reste des Korallenriffs. Stopp an der Strandbar. Abends gehen wir mit ein paar aus der Gruppe in ein Lokal. Fußläufig 20 Minuten entfernt. Wir bestellen einen Grillspieß mit Lachs und großen Garnelen, dazu gekochte Kartoffel mit Kruste (gegrillt oder im Ofen). Salat. Dazu 1 Glas Wein. Ein Poncha darf auch nicht fehlen. Vorzüglich.

Sa.: 08.10. Nach dem Frühstück ist es immer noch bewölkt, aber wir machen uns dann doch auf den Weg, den Berg gegenüber zu erkunden. Rechts und links kahle Felder. Aber überall sind tausende Schnecken an den Stängeln hochgeklettert, um die Feuchtigkeit der Luft zu angeln. Sieht lustig aus diese „Schneckenbäume“. Tief zerfurchtes Land. Wir kommen dann später an einer Kläranlage vorbei, die unverschämt von einer Hibiskus-Hecke umzäunt ist. Ab hier zweigt der geröllige Weg ab hoch auf den Berg. Die Kehren gehen knapp 300 m hoch, dann geht der Weg über in einen schmalen Weg durch die aufgeforsteten Kiefern. Entlang an einer Felswand. Am Ende würde ein sehr steiler, rutschig sandiger Weg zur Scharte führen. Wir kehrten hier um.
– Zurück im Hotel – später Pool – der Atlantik ist rau und hat hohe Wellen. – Wir dürfen bis 16.00 Uhr im Zimmer bleiben, denn um 17.00 Uhr holt uns der Bus ab. Es geht mit der Fähre zurück nach Funchal. Wir sind wieder auf dem 2. Deck außen. Es ist lustig, die 100 Vespa Fahrer/innen, die wir heute früh auf der Insel gesehen haben, fahren auch zurück. Zudem spielt eine Band auf (Duo) + einem Mann, der ganz typisch portugiesische Gesänge singt. Der mit der Quetschkommode singt, der andere Mann antwortet. Die Leute lachen und johlen. – Wir verstehen leider nix. So ist die Fahrt auch ganz kurzweilig. – Am Hafen werden wir von Eduardo mit Daniele abgeholt. Wir fahren in der Dunkelheit in 45 Minuten nach Santana an die Nord – Ost – Küste, unser nächster Standort.

So.: 09.10. Das Colmo ist kein kleines Hotel. Viele Gruppen übernachten hier. Heute wollen wir auf den höchsten Berg von Madeira, den Pico Ruivo 1862 m. Wir fahren zum Parkplatz Achada do Teixeira. In rund 2 Stunden laufen wir auf teils gepflastertem Weg bis zu einer Hütte, dann etwas steiler zum Gipfel. Den Weg herauf gab es sehr schöne Wolkenbilder, Aussichten auf das Meer. Am Gipfel ist es windig und man erhält tiefe Einblicke in die zerklüfteten Täler. Hier oben sieht man niedrige Baumheide. – Früher wurde die Baumheide massenhaft zur Holzkohleherstellung verwandt.- An der Hütte treffen wir Barbara. Auf ihrer Hose sitzt eine Madeira Eidechse. Als wir absteigen kommt der Nebel. Glück gehabt.
- Am Parkplatz in der Schutzhütte kehren wir ein. Auf dem Weg zurück halten wir noch an einem Park, der dort angepflanzt wurde. Das sieht man heute aber nicht mehr. Alles ist sich selbst überlassen. Moose, Farne, Flechten. Ein ganz einzigartiges Klima. Vom Wald von Queimadas gehen einige Touren weg. Die Schutzhütte ist mit Strohdach gedeckt. Abends gehen wir mit drei von unserer Gruppe zum Fest (2 Tage Fest – Agrar-Fest mit Seifenkisten-Rennen). Wir setzten uns in das Zelt mit Bewirtschaftung. Es gibt Knoblauch Brot und die traditionelle Suppe aus Weizen, Gemüse, Fleisch. Schmeckt auch sehr gut. Ich fotografiere die Drei-Eck-Häuser und die vielen Hortensien. Am Poncha Stand wird es dann lustig. Zudem ist dort auch wieder eine Gruppe mit diesen traditionellen Gesängen. Es ist ein Schlagabtausch der Männer. Einer singt etwas überspitzt oder „Gemeinheiten“. Der Andere antwortet auf dem gleichen Niveau. Dann lachen alle.

Mo.: 10.10. Heute ist mehr spazieren und schauen angesagt. Auf dem Weg zum Pico de Ariero machen wir einen Halt und spazieren zum Aussichtspunkt Balcoes. Der Weg führt an einer Lavada entlang- bemoost und verwunschen. Am Ende stehen wir an einem Aussichtsplatz, gegenüber sehen wir den Pico Ruivo, auf dem wir gestern waren. Dicke Madeira Finken hüpfen herum. Sogar eine Katze liegt träge am Stein. Wahrscheinlich verputzt sie ab und zu so ein Fink, oder bekommt von den vielen Touristen ein Leckerli. Auf dem Weg zum Pico de Ariero sehen wir gemauerte Eis-Stationen. Im letzten Jahrhundert baute ein Italiener diese, lagerte vom Winter Eis ein. Daraus bereitete er Eis für die Reichen. Oben am Berg ist eine große Station. Der sogenannte „Königsweg“ (PR1) mit 5000 Stufen beginnt hier und verbindet die drei höchsten Berge. Es ist windig, kalt, der Nebel zieht auf. Auf dieser Höhe wachsen Stechginster und niedrige Erika und Heidelbeeren. Im Restaurant oder draußen kann man sich gute Sachen kaufen. Wie immer gibt es schöne Süßigkeiten, wie die Pastel de Nata (Blätterteig mit gekochter Sahne). – In dem Dorf Camacha gab es früher eine Korbwaren Fabrik. Die überlebte nicht Corona. Jetzt ist sie zu. Schade. Von hier hat man einen schönen Blick auf 3 Inseln, die streng geschützt sind. Auf einer ist eine große Mönchsrobben Kolonie. - Weiter geht es zu einem Aussichtspunkt mit einer Jesus-Figur. Sie wurde von einem Künstler 1910 aufgestellt. Eine ähnliche 1920 und die ganz große 1930 in Rio. Eine Seilbahn fährt ganz steil zu einer Gaststätte hinunter „Welcome to Paradise“. – Sie fuhr aber heute nicht ins Paradies!
Auf Wunsch einiger Teilnehmer fahren wir unter die Flughafen Landebahn, die 3 km weit ins Meer gebaut wurde. Die Säulen sind 60 m ins Meer abgesenkt und ragen 60 m hoch. Ein anderer Platz war auf Madeira nicht zu finden. Problematisch ist der An- und Abflug bei starkem Wind. Immer wieder müssen Maschinen nach den Kanaren ausweichen, bis es möglich ist hier zu landen (Maschinen müssen immer gegen den Wind starten und landen). Die letzte Station ist heute einen Spaziergang in einem Park, der um ein Herrenhaus im 17. Jahrhundert angelegt wurde. Riesige Bäume aller Art bereichern den Park. Die Auffahrt zum Haus wird von 3m hohen Kamelien Büschen gesäumt, die natürlich noch nicht blühen. Hortensien sind in allen Verblüh Varianten zu sehen. Die asiatische Seidenspinnerblume hat große Ausmaße. Sie blüht das ganze Jahr über. – Abends gehen wir wieder gut essen.

Di.: 11.10. Gestern und heute früh hat es geregnet. Santana liegt auf 800 m. Wir fahren in Serpentinen auf Küsten Niveau und zur Halbinsel São Lourenço zum Ost Kap Madeira. Vom Parkplatz führt der Weg (PR8) durch das Naturschutzgebiet, zuerst ein Stufenweg, zum Teil gepflastert. Wir sind wie immer, wenn es besonders schön ist, nicht allein. Spektakuläre Aussichten rechts und links (wilder, rauer) auf den Atlantik. Man kann sich kaum satt sehen. An den Felsen sieht man die erstarrte Lava (Schlote) in allen Farben. In ständigem auf und ab, um Biegungen und weiter laufen wir den Weg, bis es abwärts geht und man dann die „Oase“ die Casa do Sardinha sieht. Uli ist weit voraus und besteigt noch eine Anhöhe. Wir halten uns nicht auf und gehen den Weg zurück. Jetzt kommen uns hunderte von Gleichgesinnten entgegen!! Der Wind ist böig und nach ca. 3 Stunden sind wir wieder am Parkplatz. Je 3 km hin und zurück, 300 hm. –
Nach einer Stunde trifft so nach und nach unsere Gruppe ein.- An einem weiteren Aussichtspunkt muss man Anhalten und ein Foto machen. – Der nächste Aussichtspunkt mit Kaffee Wagen fahren wir an. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf das Flugfeld und Funchal. Zum Schluss fahren wir noch in die einzig noch betriebene Zuckerrohr-Rum-Fabrik. Der weiße Rum ist Grundlage für das Nationalgetränk „Poncha“. Natürlich dürfen wir hier auch probieren und kaufen. Wir laufen noch ein kurzes Stück und haben eine tolle Sicht auf das Cap, das wir heute erwanderten. Abends gehen wir wieder schön essen.

Mi.: 12.10. Heute fahren wir in Etappen zu unserem nächsten Ziel. Immer wieder gibt es wunderbare Aussichtspunkte, wo wir fotografieren können. Spektakuläre Bilder der Steilküste entstehen. Wir halten in einem Dorf und sehen uns den Wasserfall „Brautschleier“ an, der 62 Meter in Katarakten über die Felsen in die Tiefe gleitet. Wir laufen ein Stück auf der alten Fahrstraße, die heute ja von der modernen abgelöst ist. An den Wänden kleben Sukkulenten (Echiverien?). Die Vegetation erobert langsam die alte Straße. Daniele holt uns dann nach 30 Minuten ab. - Wir halten in Sao Vicente und durchlaufen das Örtchen. Sehen uns die Kirche an, gehen am Meer zum Essen, entdecken die alte Fahrstraße, die durch die Felsen ging. Der Atlantik donnert an die Küste, Gischt spritz hoch. In Seixal wurde ein kleiner Hafen gebaut. Hier entdecken wir die Krabben auf den Felsen, die sich farblich dem Untergrund anpassen. Das erste Meerwasser Schwimmbecken sehen wir hier. Endlich sind wir in Porto Moniz, unser heutiger Hotelstandort. Abends laufen wir etwas herum. Es ist bedeckt, aber um die 20 Grad warm. Ganz forsche unserer Gruppe waren im Meerwasserbecken. BRR.- Es gibt dann Fischsuppe, Muscheln in Olivenöl mit viel Knoblauch und Zitrone und einen Maracuja Pudding. Alles sehr gut. Reicht.


Do.: 13.10. Es ist bedeckt. Zuerst schauen wir uns in dem Ort das kleine Meerwasser Aquarium an. Klein und fein. Einen Kugelfisch finde ich besonders interessant. Auch Vitrinen mit Muscheln und Schnecken gefallen mir. - Wir fahren rund 500 Hm die Haarnadel Kurven hoch. Wir laufen heute die Lavada Ribeira (Fluss) da Janela 5 km bis zu einem Tunnel. Wieder eine sehr schöne Vegetation mit Farn, die die Felswände überwucherten . Sehr steil, die Bäume fallen irgendwann um. Verwunschener Wald mit Eukalyptus (Striptease Bäume - weil –die sich drehen und dann die Rinde herunter hängt – Ausspruch von Eduardo) und Blicke in die steilen Schluchten der Insel. Wir kehren dann bei dem Tunnel um und laufen wieder zurück. Rückfahrt nach Porto Moniz. Jetzt scheint die Sonne. Wir haben frei. Manche wollen nochmals schwimmen gehen. Wir relaxen und gehen abends zum Essen: Spagetti mit Shrimps, Papageien-Fisch. Wir, vier Mädels, gehen noch einen, zwei Poncha trinken.


Fr.: 14.10. Aussichtspunkt auf die Küste und Porto Moniz. Weiterfahrt zur Hochebene, die auf 1500 Hm liegt. Es ist kalt und neblig. Wir schauen uns 1000 Jahre alte Lorbeerbäume an. Phantastische Riesen, mystisch im Nebel, die in einer Senke geschützt stehen. Auf dem Stamm wachsen junge Farne. Sieht aus, wie aus einer anderen Welt. Wir gehen wieder zurück zum Auto und fahren etwas abwärts, wo gleich die Sonne scheint. Am Parkplatz beginnen verschiedene Wanderungen. Wir wollen zu den 25 Quellen (25 Fontes). Sehr beliebt, denn wir sind nicht allein. Wir laufen bis zu einer Hütte, eine kleine Pause gemacht wird. Finken hüpfen lebhaft herum und warten auf Futter. Die mutigen fressen aus der Hand.- Weiter Trepp abwärts - aufwärts, an einer Lavada entlang. Wir sehen einen Wasserfall der von oben in Stufen herabfällt. Dieser mündet dann in einer Erweiterung, fast Höhle. Sehr schön. Hier wird wieder ein Gruppenfoto gemacht. Erikabäume wachsen hier quer über den Weg mit Beulengefahr – und zu guter Letzt kommen wir zu einem Tunnel. 800 m führt ein Wasserrohr durch diesen Tunnel, aber breit. Die Wände sind bemoost oder mit Farn bewachsen, es rinnt und rieselt überall. Man braucht schon ein Licht, um besser laufen zu können. Am Ende erwartet uns Sonnenschein und an einem Hang wieder eine Menge der Amaryllis Bella donna Blüten. Das war sehr schön.
– Wir laufen noch ein Weilchen, bis zu einem Platz, wo uns Daniele wieder abholt. In einer Kneipe/Kaffee machen wir einen kurzen Stopp. Dann fahren wir wieder nach Funchal in das Hotel Villa Baleira. Grüppchen bilden sich zum Abendessen. Wir gehen runter zum Meer und bleiben in dem letzten Restaurant mit sehr schönem Blick auf das Meer und untergehenden Sonne. Für uns gibt es eine Madeira-Pizza und Oktopus-Risotto. Die Sonne versinkt ganz kitschig im Meer. Wir gehen noch oben an der Straße einen Poncha trinken. Im Hotel war Live-Musik.

Sa.: 15.10. Heute ist frei. Wir laufen nach dem Frühstück in 35 Minuten über einen Park, am Hafen entlang in die Altstadt. Gehen nochmals in die Einkaufsstraßen, in die Markthalle. Durch die Straße der bemalten Türen, in Seitengassen und an der Straße zur Seilbahn waren Flohmarktstände. An einem Früchtestand in der Fußgängerzone kaufen wir zwei Ananas-Bananen für je 5 €, die in der Markthalle für 25€ verkauft werden!!!!! Nach einem Kaffee laufen wir wieder zurück in das Hotel. Mittags lege ich mich im 4. Stock an den Swimming-Pool, denn die Sonne scheint. Wir gehen kurz was trinken, denn abends ist ein Abschieds- Essen mit Folklore angekündigt. Es soll Fleisch-Spieß geben. Daniele holt uns ab und wir fahren etwas außerhalb von Funchal. Ein großer Saal (200 Leute?) mit Bühne erwartet uns. Gedeckte lange Tafeln. Schon wird losgelegt. Wasser, Rotwein frei. Jedem wird ein Glas Madeira-Wein angeboten. Es gibt Suppe mit Erbsen, Bohnen; ein Fleischspieß sehr gut gewürzt, dazu Pommes oder Polenta –Schnitten, gebraten oder frittiert auch sehr gut gewürzt, Salat; Nachtisch Obstsalat oder Mousse au chocolat. Der Saal ist in der Zwischenzeit voll. Nach der Hauptspeise zieht eine Folklore Gruppe ein. Musiker und Paare in traditioneller Tracht. Singen und Tanzen und stellen das bäuerliche Leben dar. Nach 30 Minuten hören sie auf. Es wird der Nachtisch und Kaffee gereicht. Aber dann kommen sie noch einmal. Sogar eine Polonaise wird gemacht. – Hier konnte man keine Maske tragen. Ich bin gespannt wer sich hier Corona geholt hat. – Am Auto vor der Heimfahrt überreichten dann Theresa und Karin unser Dankeschön an Eduardo und Daniele mit netten Worten. In einer Kneipe nahe dem Hotel gingen fast alle mit einen Abschieds - Poncha zu trinken. Das war sehr nett.

So.: 16.10. Früh aufstehen, Fahrt zum Flughafen und Verabschiedung. Eduardo wartet noch, bis alle den check-in hinter sich haben. Flug geht planmäßig ab. In Lissabon Umstieg nach Frankfurt. Alles klappt bis auf-----die Bahn. Wir steigen in den falschen Zug. Anzeigetafel verwirrend, Ansage nicht zu verstehen. Wir sind auf dem Weg nach Bonn/Siegburg- Köln! Die Zugbegleiter sind nett und helfen. Wir fahren bis Köln, schauen vor dem Bahnhof uns kurz den Kölner Dom an. Beim Ausstieg sah ich an einer Tafel Stuttgart 70 Minuten Verspätung. Alle Züge haben Verspätung. An der Info erhalten wir einen Stempel, sodass wir frei fahren können. – Also fahren wir zurück nach Frankfurt bis Stuttgart. Dort kommen wir in einer Zeit an, wo 1,5 h gar nix geht. Seltsam ist es, gestrandet zu sein, wie manche andere auch. Gott sei Dank ist es nicht kalt. - Um 3.00 Uhr kommt dann der ICE, der über Ulm fährt. Wir finden einen Platz, erst um 3.30 Uhr fährt er dann los. Wir sind kurz vor 5.00 Uhr in Ulm. Taxifahrt nach Hause. Das hätte jetzt nicht sein müssen. Fazit: Insgesamt war es eine sehr schöne Reise. Wir haben viel von der Insel gesehen. Der Anspruch der Wanderungen war nicht hoch, wir waren unterfordert. Nette, lustige Leute. Gutes bis sehr gutes Essen. Es war ok.       Home